Der Einfluss von Hip Hop auf unsere Kultur

Der Einfluss von Hip Hop auf unsere Kultur

Hip Hop ist die treibende Kraft unserer manchmal obszönen Lifestyle-Gesellschaft. Leugnen lässt sich das nicht wirklich! Denn spätestens seitdem Rapper und R&B Diven zu den erfolgreichsten und bestbezahltesten Musikern auf unserem Planeten gehören, muss sich auch der letzte Gegner der urbanen Kultur damit abfinden. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass ausgerechnet Hip Hop seit nun mehr fast 20 Jahren so dermaßen präsent ist? Es begann doch so klein und Konkurrenz gab es schließlich genug: Disco – Dank Kokain nur eine Spaßkultur. Grunge mit Kurt Cobain als Galionsfigur – ein kurzer Trend! Techno – Spätestens seit dem Ende der Berliner Loveparade nur noch underground. Die Liste ist lang! Was unterscheidet Hip Hop also vom Rest?

Daily Paper Street Style by New Kiss on the Blog

Bevor ich auf diese Frage eingehe, lege ich euch die Doku „Fresh Dressed“ ans Herz, die euch sämtliche Fragen ausführlich beantwortet. Ein sehr empfehlenswerter Film über den Aufstieg der Hip Hop Kultur und dem daraus resultierendem Terminus Street Style. Ein Begriff, der die vor allem die heutige Modewelt prägt wie kaum ein anderer. Das beantwortet zwar noch nicht die einhergehende Frage warum gerade die Hip Hop Kultur sich so hartnäckig hält, doch die Tragweite der gesellschaftlichen Übernahme wird erkennbar. Verantwortlich dafür waren am Ende vor allem zwei Faktoren.

Shop The Look

Aus Zeitgründen überspringen wir die Entstehung der Hip Hop Kultur (Schaut euch die Doku an!) und springen direkt in die 90er, um den ersten Hard Fact etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Schlüsselmomente waren nicht nur die Ohrwürmer von Mase, Missy und co., sondern der Einzug einer Gangster-verschrienen Musik in die Wohnzimmer der Vorstädler, Bürokraten und BWL Studenten. Und in Zeiten des ersten richtigen Werbe- und Marketingbooms bedeutete das schlichtweg, dass sowohl Industrie als auch Künstler von Millionendeals profitierten, die die Grenzen der Musik überschritten. LL Cool J, 2Pac und Puff Daddy (heute Diddy, Anm. der Redaktion) – um nur einige zu nennen – repräsentierten ihre Kultur außerhalb der Musik, posierten in Werbekampagnen und gründeten eigene Labels. Fazit: Hip Hop war zu diesem Zeitpunkt allgegenwärtig, sein Ruf jedoch (noch) nicht salonfähig.

Hip Hop Culture with Daily Paper

Das änderte sich erst mit, wie soll es auch anders sein, leuchtenden Vorbildern! Jay-Z, Kanye West, Sean „Diddy“ Combs bilden die Spitze dieser Persönlichkeiten mit eingefleischter Hip Hop Kultur. Ihre Aufgabe? Grenzen überschreiten und die Seifenblase der gesellschaftlichen Inakzeptanz zum Platzen zu bringen. Dies gelang ihnen innerhalb der letzten 10 Jahre und ein Ende scheint nicht in Sicht. Das Resultat: Profitable Unternehmen mit eingefleischter Hip Hop DNA, Rapper die schauspielern (Childish Gambino, Jamie Foxx) und ernstzunehmende Merch- und Modekollektionen von Leuten wie The Weeknd oder Tini Tempah (DSTRBLDN). Warum das Ganze funktioniert? Naja, ganz banal gesagt wurde aus einer Subkultur ein globales Business, welches uns als Kunden langfristig gebunden hat. Denn wie schon eingangs erwähnt, eine obszöne Gesellschaft definiert sich vor allem durch eines: Umsatz und Erfolg.

New Kiss on the Blog wearing Daily Paper Jacket
Fresh Dressed Trailer

Fotos: Constant Evolution

AUTOR

Jean-Claude Mpassy

Alle Beiträge von: Jean-Claude Mpassy