Diesen 5 Designern solltest du ab sofort folgen!
Während unsere Instagram-Feeds vom Coachella-Wahnsinn in Kalifornien glühten und das „Da wär ich auch gern Gefühl“ spätestens bei Kanye‘s Sunday Service einsetze, gab es am anderen Ende der Welt ein weiteres Event, das wir zumindest aus der Ferne detailliert verfolgten: Die Arise Fashion Week in Lagos. Die war dank Naomie und co. nicht nur ein optisches A-List-Model-Highlight, sondern bot auch modische einige Überraschungen.
In einer panafrikanischen Initiative setzten die Veranstalter dabei nicht nur auf ihre Locals, sondern streckten ihre Fühler quer über den Globus aus. Das Ergebnis war eine Schar aufstrebener Designer mit afrikanischem Background, dessen elterliche Wurzeln in moderne, zeitgenössische Designs münden. Welche Namen ihr euch merken solltet und wer womöglich schon in absehbarer Zeit in die Fußstapfen von Virgil Abloh tritt, erfahrt ihr in dieser Best of „Arise Fashion Week“ Review.
Ahluwalia Studio
Das Mehr an talentierten Designern ist riesig! Um ehrlich zu sein so riesig, dass es schon etwas Besonderes benötigt, um den Weg nach zu oben finden. Dieses besondere „Etwas“ scheint Priya Ahluwalia gefunden zu haben und demonstrierte es dem nigerianischen Publikum als Highlight der diesjährigen Arise Fashion Week. Mit ihrem Mix nachhaltigem Mix aus indisch-nigerianischer Heritage und Dead Stock Clothing hat die in London lebende Absolventin der University of Westminster im November 2018 nicht nur den immer noch prestigeträchtigen H&M Award abgeräumt, sondern durfte obendrein ihre AW19 Kollektion in Zusammenarbeit mit Adidas Originals zeigen. Die haben wir im Januar diesen Jahres während der Pariser Fashion Week live verfolgt und waren uns schon zu diesem Zeitpunkt einig: Diese Frau hat es drauf! Features in renommierten Magazinen wie i-D, Vogue UK, Dazed & Confused oder der New York Times folgten.
Mowalola
Man nehme ein bisschen Bobby Abley und mixe es mit dem deutschen Label Gmbh. Das Resultat würde in etwa so aussehen wie die Designs von Mowalola Ogunlesi. Der in London lebende Designer lässt für seine AW19 Kollektion die psychedilische Rock-Keule schwingen, setzt dabei auf Panafrikanismus, sowie Lack und Leder. Ein Fingerzeig in Richtung derer, die glauben, dass die sexuell orientierte Rave-Kultur der 90er Jahre an den Toren des Berliner Berghain aufhört.
Pyer Moss
Pyer Moss zu klassifizieren ist nicht einfach. Denn angetrieben durch einen unbändigen Willen versucht das 2013 gegründete Label sozial-politische Statements und aktivistische Handlungen künstlerisch zu verpacken. Dass neben dieser selbst aufgelegten Verantwortung auch die modischen Ansprüche vom in New York lebendem Designer Kerby Jean-Raymond sowas von on point sind, lässt uns rätseln? Sehen wir hier nun Kunst? Oder Mode? Vielleicht auch beides! Egal was es ist: Es ist gut genug um Musik-Helden wie Erykah Badu, Anderson Paak, Kendrick Lamar oder Gunna zu begeistern. Highlight der auf der Arise Fashion Week gezeigten AW19 Kollektion ist die Design-Kooperation mit Reebok, bei der das ikonische Logo des Sportswear-Giganten kurzerhand afrikanisiert wurde. Wohin die Reise für Pyer Moss noch geht, können wir leider nicht vorhersehen, eines wissen wir jedoch mit Sicherheit: Den Namen Kerby Jean-Raymond sollte sich jeder merken!
3.Paradis
Der Pariser Emeric Tchatchoua ist der Kopf hinter 3.Paradis. Mit seinem Mix aus Streetwear und High-Fashion trifft er nicht nur den Zeitgeist der heutigen Popkultur, sondern verpasst dem in Montreal ansässigen Label auch das Fünkchen „Pariser Flair“, das es benötigt um international durchzustarten. Im Fokus seiner AW19 Kollektion stehen neben den Sakko-Strick und Shirt-Hoodie-Hybriden vor allem zerrissene Strick-Elemente, die uns zwar an Designer wie Raf Simons oder Wooyoungmi erinnern, jedoch keineswegs unter diesem Vergleich leiden.
Tokyo James
Der Brite Tokyo James gründete nach langjähriger Stylisten-Tätigkeit im Jahr 2015 sein gleichnamiges Label und hat sich innerhalb der letzten Jahren nicht nur in London’s Underground-Szene einen echten Namen gemacht. Mit seiner AW19 Kollektion unterstreicht er abermals sein Faible für klare, traditionelle Linien und setzt neben dem Einsatz von Leder auf gesättigte Pastellfarben. Mit seinem Entschluss sein Label in Lagos und nicht im UK zu gründen, setzte er als multikultureller Kreativling ein zusätzliches Zeichen für die Wahrnehmung der afrikanischen Modeindustrie.