Here to stay! Warum der Der Utility Trend nicht mehr weg zu denken ist

Here to stay! Warum der Der Utility Trend nicht mehr weg zu denken ist

Geil auf Funktionalität: Der Utility Trend.

Mein Großvater mütterlicherseits wäre stolz auf mich! Vorausgesetzt er würde noch atmen und  wäre zu Lebzeiten nicht so ein verdammt verkappter Klein-Nazi gewesen. Verbittert und unfähig optisches vom Inhalt zu trennen… Wie dem auch sei. Was bleibt ist die Fantasie und Vorstellung, wie er aus seinem Grabe heraus dem Ende der DDR nachtrauert und gleichzeitig seinen Neffen huldigt: „Toll gemacht Junge!“ würde er in etwas sagen… „Aus der Schule raus und gleich ’n Job auf’m Bau gefunden!“ Die modische Aufklärung von Utility Trend und funktioneller Westen ersparen ich ihm an dieser Stelle. Schließlich sollten tote Beziehungen ruhen gelassen werden.

Dass sich jedoch sinnbildlich für meinen Opa heute noch viele Rentner verdutzt an den Kopf greifen sobald sie ausgewachsene Männer in futuristischer Arbeitskleidung sehen, ist keine Seltenheit. Denn was mit naturbezogenen Outdoor-Looks begann und im eben erwähnten Utility Trend aktuell seinen Höhepunkt findet, verstehen sie einfach nicht. Wie auch? Schließlich ist es im Grunde genommen ja auch wenig ehrenwert die Robe der einfachen Arbeiterschicht von damals in lässige Streetwear umzumünzen. Die generationssprengende Fragen nach dem „Wer tut so etwas?“ ist berechtigt. Schließlich benötigt es einiges an Überzeugung um freiwillig das Image eines abenteuerlustigen Bauarbeiters oder eines Paketzustellers in Sublieferanten-Funktion anzunehmen. Was die ältere Generation jedoch vergisst ist folgendes: In Zeiten zunehmender Digitalisierung sterben viele dieser einst so ehrenwerte Berufe aus. Erlernen will sie zumindest keiner mehr. Sie in modischem Maße zu ehren und die

Arbeiterschicht somit kulturell in Unvergessenheit geraten zu lassen, ist nichts verkehrtes. Somit scheinen die klaren gesellschaftlichen Grenzen, die einst den modischen Konsens abstecken, ein für alle mal zu enden und Platz für etwas viel Wesentlicheres zu schaffen: Funktionalität. Diese wurde zwar von Kult-Labels wir Carhartt, Acronym oder the North Face schon länger zelebriert, jedoch durch etablierte Luxus- und Streetwearmarken wie Prada oder Stone Island nun endlich auch urbanisiert.

Utility Weste

JUNYA WATANABE

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Männermode: Utility Vest
Nylon Bag

JUNYA WATANABE

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Männermode: Utility Vest
Utility Weste

HERON PRESTON

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Mit ausreichend großen Taschen, wasserundurchlässigen Materialien und leichten, robusten Stoffen hat unsere Kleidung somit nicht mehr nur die Aufgabe gut auszusehen. Sie soll uns schützen und auf sämtliche äußeren Einflüsse unserer Umgebung regieren.

Ein Wandel, der in unser immer schneller werdenden Welt durchaus Sinn macht und vor allem pragmatische Testosteron-Ansätze stützt: „Männer lieben es ihre Stilentscheidungen zu rechtfertigen!“ Und wenn das bedeutet den Hiking-Outdoor-Trend mit dem Utility Trend auf das nächste Level zu hieven, dann tun wir das eben. Mit einem Farbmix aus schwarz, olive-grün und Asphalt-Grau gliedern wir uns also nahtlos ins urbane Stadtgefüge ein. Auffallen um jeden Preis? Fehlanzeige! Platz für Statements bleibt trotzdem. Momentan am besten mit knalligen Gelb- oder Orangetönen. Die sind zwar kein Muss, aber sorgen für Gesprächsstoff. Vor allem bei unseren unseren Opas.

Outfit

Utility Weste: Letasca | Hose: HUGO | Kette: Jacquemus

Männermode: Der Utility Fashion Trend
AUTOR

Jean-Claude Mpassy

Alle Beiträge von: Jean-Claude Mpassy