Gillette: Die erste Rasur

Gillette: Die erste Rasur

Die Erste Rasur! Schon irgendwie ein kleiner körperlicher Ritterschlag. Ok, früher ging es zugegebenermaßen in den Wald um einen wilden Wolf zu erlegen, aber wie wir ja wissen haben sich die Zeiten geändert – dem Fortschritt sei Dank! Und das ist auch gut so, wenngleich dadurch die barbarische Männlichkeit verloren ging. Was bleibt, ist der Drang zum gepflegten Bart, um wenigstens nach außen hin ein wenig männlich zu wirken.

Doch wie fängt das eigentlich alles an? Wir haben einen kleinen Zeitsprung mit Gillette gewagt. Zurück ins Jahr 2000, als alles anfing. The Offspring regierten damals die Charts, die G-Shock war das Maß aller Dinge am Handgelenk und gezockt wurde noch auf der PS 2. Ich war damals 14 und stets darauf bedacht, unbeobachtet und heimlich die ersten Härchen auf der Oberlippe zu entfernen. Herhalten musste der elektrische Rasierer von meinem Dad. Kurze Zeit später zeigte meine Mum dann doch etwas Erbarmen und besorgte mir meinen ersten eigenen Rasierer: Silber war er und, wen wundert’s, von Gillette. Bei derart mächtiger Omnipräsenz auf dem Werbemarkt wurde halt jede Hausfrau schwach. So fing es also an. Einmal die Woche glatt rasieren reichte damals.

Heute, 16 Jahre und hunderte Klingen später, sieht das Ganze natürlich anders aus. Voll und dicht muss er sein, der perfekte Bart! Was am Ende mehr Arbeit und Pflege kostet als manch einer glaubt. In punkto Rasur ist Contouring das Stichwort. Ein weit verbreiteter Begriff, nicht nur unter Hipstern. Werkzeuge dafür gibt es en masse. Und genau wie ich entwickelten sich auch die mechanischen Möglichkeiten weiter. Nassrasierer surren im Batteriebetrieb und aus drei Klingen wurden fünf. Dazu kommen futuristisch klingende Schöpfungen wie der ProGlide Styler, die schon längst keine Seltenheiten mehr sind.

Was bleibt unterm Strich? Vielleicht der Gedanke, dass Rasieren eine der Erinnerungen aus dem Erwachsenwerden ist, die uns doch irgendwie ein ganzes Leben lang begleiten.  Mit einer festen Konstanten, die uns tagtäglich begleitet: Der Rasierer.

AUTOR

Jean-Claude Mpassy

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