Street Style verliert seine Kredibilität
Die Glaubwürdigkeit der Street Style Branche leidet. Und das nicht erst seit gestern. “Fake!”, “schon lange nicht mehr real” und “weit entfernt von jeglicher Personality” sind die beliebtesten Vorwürfe. Was wir Blogger dagegen unternehmen können ist recht einfach: Wir müssen verdammt nochmal authentisch bleiben!
Blogger gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Und das ist auch gut so! Denn wie in jedem anderen Job belebt Konkurrenz das Geschäft. Dass sich dabei über die letzten Jahre hinweg eine Kommerzialisierung der Street Style Szene eingeschlichen hat, war abzusehen. Eh klar… Es gibt ja schließlich Kohle zu verdienen. Logische Konsequenz: Die Street Style Branche verliert seine einstigen Grundwerte, die eigentlich Authentizität und Individualismus heißen und bei vielen Bloggern irgendwo zwischen gesponserten Looks und bezahlten Posts unter zu gehen scheinen.
Doch was tun? Wie lässt sich dieser Trend brechen? Als Blogger inspirieren wir unser Umfeld, pushen den einen oder anderen Trend und führen bewusst Kaufentscheidungen herbei. Eine Verantwortung, die einige von uns mittlerweile mit einem selbst überschätzenden Drang zur Selbstprofilierung verwechseln. Outfits werden nicht mehr nach persönlichem Stilempfinden gestylt, unpassende Kooperation werden nur auf Grund von guter Bezahlung gewählt und anstatt seine eigene Identität weiter zu entwickeln, wird in erster Linie versucht einen möglichst schnellen Follower-Wachstum zu generieren. Das ganze mutiert zu einem großen Haufen Bullshit, der mit der Grundidee des Bloggen und Street Style nichts am Hut hat.
Besinnen wir uns doch also einfach wieder auf unsere Wurzeln und auf die Grunddefinition von Mode. Auf den Fakt, dass Kleidung das Spiegelbild unserer persönlichen Identitätsempfindungen ist und auch dementsprechend behandelt werden muss. Wir brauchen keine Blogger, die für ein Geld und bezahlte Kooperationen ihre Seele verkaufen. Bleiben wir uns treu! Und wir brauchen keine Hypebeast Kids, die auf cool machen und ihre Klamotten ausschließlich tragen um am Ende nicht einmal exklusiv via Social Media zu posaunen: „Hier bin ich! Die Klamotten kommen zwar erst in ein paar Wochen raus, aber ich hab sie schon!“ (Anm.: Christl Clear, du bist die einzige Person, die Kenzo’s schwedische Fetzen gerockt hat!!)
Was wir brauchen sind Blogger, die ihre Individualität wieder in den Vordergrund stellen. Blogger, für die Street Style mit Einzigartigkeit zu tun hat und die das Ziel haben sich von allen anderen zu unterscheiden. Blogger, die ihren Blog als eine Berufung sehen! Basteln wir also wieder an unserer Individualität, denn bei gleicher Umgebung leben wir doch alle in einer anderen Welt.