Urbanes Outdoor-Design: Der VW T-Cross im Test
Der Trend zu höher gelegten Autos, die nach Freiheit und Abenteuer aussehen, beeinflusst auch die Wolfsburger in ihrer Produktpolitik. Selbst die Kleinwagen bleiben von der SUVisierung nicht verschont, wie das neueste Modell von VW zeigt. So nennen manche den T-Cross schlicht Polo-SUV. Doch warum der Kleine viel mehr drauf hat, lest ihr bei uns.
Der T-Cross teilt sich im Konzern die MQB-A0 Plattform mit dem Polo, Audi A1, Seat Arona oder Ibiza. Im Vergleich zum engsten Verwandten Polo besitzt der VW T-Cross deutlich gewachsene Außenmaße. 4,10 Meter Außenlänge (Plus 6 Zentimeter) und 1,56 Meter (Plus 11 Zentimeter) in der Höhe misst das neue Volkswagen-SUV. Neben seiner Optik punktet der T-Cross mit einer höheren Sitzposition, mehr Raum und Variabilität. Und wie jedes neue Modell ist auch er digital vernetzbar. Wirklich ins Gelände soll der Kleine offensichtlich nicht, denn es wird in ausschließlich mit Vorderradantrieb geben. Ein weiteres SUV für die Stadt also.
Solche Designs sind kein Zufall. Ein Blick in die Modewelt zeigt uns, dass die Verbindung zwischen urban und Natur eines der aktuell angesagtesten Trendthemen ist.
Dass solche Designs kein Zufall sind, zeigt uns ein Blick in die Modewelt, wo die Verbindung zwischen urban und Natur eines der angesagtesten Trendthemen ist. Unter dem Motto „Hiking“ finden sich dort zahlreiche Pieces wieder, die teilweise sogar richtig starke Outdoor-Funktionen liefern und optisch die Brücke zwischen City- und Countryside schließen. Getragen von alteingesessenen Outdoor-Brands (The North Face, Patagonia, Peak Performance) erreicht dieser Trend mittlerweile auch die Big Player der Branche: Egal ob Gucci, Louis Vuitton oder Calvin Klein, der Hiking-Trend ist da und wird aller Voraussicht auch noch ein Weilchen bleiben.
Designt und gebaut wurde der T-Cross auf dem modularen Querbaukasten des Konzerns, der durch den quer eingebauten Motor und die weit vorn angebrachte Vorderachse mehr Raum für die Insassen und das Gepäck zulässt. Zudem kann die Rückbank serienmäßig 14 Zentimeter längs verstellt werden – für mehr Beinfreiheit oder mehr Stauraum (386 bis 455 Liter). Um diesen zu optimieren, kann die Lehne des Beifahrersitzes umgeklappt werden. Die erhöhte Sitzposition spendet dem Fahrer eine bessere Übersicht. Auch die Bodenfreiheit des T-Cross ist höher als beim Polo.
Auffällig hoch baut die Frontpartie des VW T-Cross und unterstreicht damit den SUV-Anspruch. Hinten springt ein neues VW Design-Element ins Auge. Ein quer über das Heck gespanntes Reflektorband, das von einer schwarzen Blende eingerahmt ist. Der T-Cross ist ein weiteres typisches SUV im VW-Design. Es ist sehr konservativ konfigurierbar, kann aber auch mit der R-Line und verschiedenen Designpaketen eher „hipp“ daher kommen. Innen fühlen sich VW Fahrer auf Anhieb zuhause. Gegen Mehrpreis kann ein digitales Cockpit mit einem 8-Zoll-Infotainment-Touchscreen erworben werden. Wie von VW gewohnt, ist die Bedienung ausgesprochen intuitiv. Selbstredend sind moderne Assistenzsysteme im T-Cross verbaut. Vom „Front Assist“ (Serie) über den „Lane Assist“ (Serie) zum Blind-Spot-Sensor und dem Auspark-Assistenten hin zum City-Notbrems-Assistenten und dem Proaktiven Insassenschutz.
Doch wie fährt sich der hochgebockte Polo? So solide, dass es fast langweilig wird: Obwohl der VW T-Cross ohne adaptives Fahrwerk auffährt, fühlt er sich sehr ausgegoren und harmonisch an. Kaum ein Wanken in den Kurven, selten zu hart gefedert und dabei immer souverän. Schaltfaule werden das 1.500 teure DSG ordern, während der Rest mit manuellem 5- oder 6-Gang Getriebe auch seinen Spaß haben kann. Der T-Cross wird im Mai 2019 bei den Händlern ankommen und ist bereits bestellbar. Er wird mit drei Benzinern und einem Diesel zu haben sein. Die Otto-Motoren mit Partikelfilter leisten 95, 115 und 150 PS. Der Selbstzünder bringt bis zu 95 PS auf die Straße. Das neue und kleine SUV von VW ist zu einem Preis ab 17.980 Euro zu haben.